1998
1986
1967
1966
1965
1961
1960
Ehrentafel
1851 - 1920

1851 - 1920

In Berlin gründet man 1851 die Berliner Feuerwehr als Abteilung des staatlichen Polizeipräsidiums.

Mit der Gründung schuf ihr damaliger Branddirektor Ludwig Carl Scabell [605 KB] den Beruf des Feuerwehrmannes: Scabell verlangt von der Gründung an das Löschen der Brandstellen noch im Entstehen, und zwar durch Angreifen des Brandherdes unter Eindringen in die Gebäude, dem so genannten Innenangriff. Bis dahin versuchten die Vorläufer der Feuerwehren, das Feuer von außen zu löschen. Scabell führt, um den Brand in der Entstehungsphase zu fassen, die später sprichwörtlich gewordene Schnelligkeit in der Feuerwehr ein. 1852 werden erstmals in der Welt alle Feuerwachen durch ein Telegrafennetz verbunden, womit nun alle Kräfte gezielt und zugleich zur Brandadresse in Bewegung gesetzt werden können. Von 1856 an kann die Löschleistung dadurch erheblich verbessert werden, dass in geringen Abständen auf die Wasserrohre des städtischen Wasserleitungsnetzes zur Wasserentnahme durch die Feuerwehr Hydranten aufgesetzt werden. Gelöscht wird mit pferdebespannten Handdruckspritzen mit Sauganschluss, wobei alle weiteren benötigten Fahrzeuge und sogar erforderliches Personal aus verschiedenen Stützpunkten zur Brandstelle eilt. Erst dort werden sie einer Leitung unterstellt.



Foto Berliner Feuerwehr: Feuerwache Turmstraße, Hofseite.



Um beim Eintreffen auf der Brandstelle sofort aus einem Rohr Wasser geben zu können, fügt 25 Jahre später, 1876, der Nachfolger Scabells, Branddirektor Witte, alle auf der Brandstelle benötigten Fahrzeuge zu einem dauerhaften Verbund, dem Löschzug, zusammen. Dieser Löschzug unter Leitung eines Brandmeisters, einem Feuerwehroffizier, handelt grundsätzlich im Wege der Auftragstaktik selbständig. Das heißt, er bekommt das Ziel benannt und die Mittel übertragen, aber auf der Einsatzstelle trägt er für das Wie der Erledigung die Verantwortung allein. Organisationsziel war, jeden Brand spätestens 10 Minuten nach dessen Entdeckung zu bekämpfen, die sogenannte Hilfeleistungsfrist. Um die Alarmierungszeiten niedrig zu halten, läßt er an das Telegrafennetz Straßenfeuermelder anschließen, von denen aus die Feuerwachen alarmiert werden können. Um die Löschzüge alarmbereit unterbringen zu können, muss Witte Gebäude errichten lassen, in denen der gesamte Löschzug ausfahrtbereit untergebracht werden kann, die damals neuartigen Feuerwachen. Witte läßt auch die ersten Dampfspritzen in die Löschzüge einstellen.



Foto U. Lindert/FFB: Dampfspritze der Berliner Feuerwehr.



Etwa um 1900 beginnt die Motorisierung der Feuerwehren, und zwar sowohl der Fahrgestelle als auch der Löschpumpen. Da allerdings der damalige Branddirektor Reichel glaubt, dass man mit dem gefährlichen Benzin nicht zum Feuer fahren könne, werden zunächst Elektromotoren für den Fahrzeugantrieb eingesetzt. Erst nach einiger Zeit -mit den Erfahrungen anderer Feuerwehren- wurden wenigstens für den Pumpenbetrieb kleinere Benzinmotoren auf die elektrobetriebenen Fahrzeuge gesetzt.



Foto Berliner Feuerwehr: Elektromobiler Löschzug am 22.5.1911 auf dem Potsdamer Platz.



Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs im Jahre 1914 war Berlin zwar ständig gewachsen, doch noch stärker waren die umliegenden Gemeinden gewachsen, die sich inzwischen rund um die Stadtgrenzen Berlins ausdehnten. So gab es bald nach dem Ende des Weltkrieges 1918 rund um Berlin weitere 14 Berufsfeuerwehren bzw. Feuerwehren mit hauptamtlichen Kräften sowie 65 Freiwillige Feuerwehren.



Vor 1851
1920 - 1933

Druckbare Version